Hallo, ich bin Gollaleh Ahmadi!


Gollaleh AhmadiIch wurde 1982 in Teheran, der Hauptstadt des Iran, geboren. Meine Mutter arbeitete zu diesem Zeitpunkt als Journalistin für einer Zeitschrift, die sich für Frauenrechte einsetzte. Mein Vater war Automechaniker und Gewerkschaftsfunktionär. Meine Schwester ist 4 Jahre älter als ich.

Wer die komplexe Geschichte der Iran kennt, der wird bei den Stichworten “Frauenrechte” und “Gewerkschaft” sehr wahrscheinlich hellhörig. Und dies zurecht: Meine Eltern erlebten im Iran eine politisch motivierte Verfolgung. Bereits vor meiner Geburt lebte meine Familie im Untergrund. Die Verfolgung durch religiöse Fundamentalist*innen verstärkte sich während des Iran-Irak-Krieges von 1980 bis 1988 und wurde immer brutaler. Die systematische Verfolgung ging auch nach Kriegsende weiter. So wurde meine Mutter bereits Anfang der 1980er Jahre inhaftiert.

Ein normales, angstfreies Leben für meine Familie war unmöglich. So war zum Beispiel ein erfolgversprechender Schulbesuch oder eine reguläre Arbeit undenkbar. Unser Leben war vielmehr geprägt von Angst, Unterdrückung auch willkürlicher Inhaftierung.

Im Jahr 1996 nutzten wir eine passende Gelegenheit und verließen den Iran. Schweren Herzens mussten wir unsere Heimat hinter uns lassen. Auf der anderen Seite waren wir voller Erleichterung und Hoffnung auf ein besseres Leben.


Von Teheran nach Berlin, weil die Weltpolitik es so wollte!

Hoffnung, Hilfe und Zuflucht fanden wir schließlich in Deutschland, wofür meine Familie und ich sehr dankbar sind. Dass es aber auch offene Anfeindungen und Ablehnung gab, soll nicht verschwiegen werden. Denn auch diese Erfahrungen prägten mich und tragen heute dazu bei, dass ich mich voller innerer Überzeugung für sichere Fluchtwege nach Europa und eine gelebte Willkommenskultur einsetze:
Seit 1997 bin ich Betreuerin für Geflüchtete aus dem Farsi- bzw. Dari-Sprachgebiet, gründete 2004 den ersten Integrationsbeirat in Fürstenwalde mit und führte zahlreiche Workshops für geflüchtete Frauen und Mädchen zum Thema Frauenrechte und Schutz vor häuslicher Gewalt durch.

Wir lebten insgesamt 3 ½ Jahre in in einer staatlichen Flüchtlingsunterkunft. Dies war nicht einfach. Aber wir taten, was wir konnten, um ein ganz normales Leben zu führen. 2004 bestand ich das Abitur in Fürstenwalde. Danach lernte ich, mein Leben und vor allen Dingen mein Studium selbst zu finanzieren. Der Weg führte mich durch zahlreiche, durchaus prekäre Jobs in Gastronomie und Einzelhandel.

Mein Studium in Geschichte und Kultur des Vorderen Orients und der Politikwissenschaften führte mich nach Magdeburg, Frankfurt an der Oder und Berlin.

Zwischen 2017 und 2019 war ich in Abgeordnetenbüros des Deutschen Bundestages und des Abgeordnetenhaus von Berlin als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig.

Im gleichen Zeitraum war ich Sprachmittlerin der Senatsverwaltung für Justiz des Landes Berlin.

Seit 2019 bin ich Büroleiterin eines Abgeordneten des Abgeordnetenhauses von Berlin.

 

Politik, weil gesellschaftliche Mitgestaltung ein Privileg ist!

Gollaleh Ahmadi bei der Bewerbungsrede im September  2021.

Ich weiß, dass es nicht selbstverständlich ist, in einer Demokratie zu leben und die Gesellschaft mitgestalten zu können. Deshalb bin ich seit vielen Jahren politisch aktiv.

So war ich von 2009 bis 2013 Sprecher*in einer deutsch-iranischen Studierendengruppe für mehr Demokratie und Menschenrechte im Iran, nahm an den Aktionen “Dialog macht Schule” an sogenannten Bonusschulen in Berlin teil und führte in Rahmen des Ethikunterrichts Workshops zu Demokratiebildung und Themen wie Antidiskriminierung, Antifeminismus und Antirassismus durch.

  • Seit 2013 bin ich Mitglied in der Partei Bündnis 90/Die Grünen.
  • Seit 2016 bin ich Teil der Grünen Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) des Bezirkes Spandau von Berlin und seit dem gleichen Zeitrau0m ihre Fraktionsvorsitzende.
  • Ích bin frauenpolitisch aktiv. So war ich 2017 bis 2019 Ersatzdelegierte für den Bundesfrauenrat des Bundesverbandes der Grünen Partei und bin seit 2019 ordentliche Delegierte.
  • 2019 war ich Mitglied des Sprecher*innen-Teams der Landesarbeitsgemeinschaft Frauen und Gender des Grünen Landesverbandes Berlin.
  • 2020 arbeitete ich in der Denkfabrik “Bildung, Jugend und Familie” des Grünen Landesverbandes mit und steuerte die Ergebnisse dem Grünen Wahlprogramm mit bei.
  • Heute, im Jahr 2021, bin ich Direktkandidatin für die Grüne Partei im Wahlkreis Spandau 3 für die nördliche Wilhelmstadt , Tiefwerder, Haselhorst und Siemensstadt und kandidiere auf dem Listenplatz 9 der Grünen Landesliste Berlin.


Veröffentlichungen & Interviews


Interesse an meinen Positionen und Aktivitäten?
Hier eine kleine Auswahl!


2018, Edition F
Warum eine gleichberechtigte Gesellschaft das Recht auf Abtreibung braucht

„Zu wenige Informationen, keine gute Behandlung, Schamgefühle“ – im bekannten Online-Magazin Edition F veröffentlichte ich meinen Standpunkt zu Abtreibung als Teil der Gleichberechtigung.
Zum Artikel –


2018, ZDF heute plus
Fernsehinterview zum Thema Abtreibung und Konflikt

„„…und dann war der Test positiv.““ -für das TV-Format heute Plus berichtete ich über meine eigene Abtreibung und erkläre, weshalb der freie Zugang zu hochwertigen Informationen wichtig und keine unerlaubte Werbung sind.
Zum Interview –


2020, Morgenpost
Interview zum Thema Frauentag

Für das Online-Video-Format der Morgenpost nahm ich zu Frage „Das denken Frauen über den Frauentag“ Stellung. Kurzum: Es gibt noch viel zu tun. Und die Probleme betreffen uns alle!

Zum Interview –


2020, Deutsche Welle
Interview zum Thema Hassrede und Drohungen

„Das darf nicht einfach unkommentiert im Raum stehen!“ – Bereits 2020 legte ich für die Deutsche Welle dar, wie ich mich als Kommunalpolitikerin mit massiven Drohungen auseinandersetzen muss.
Zum Interview –


2020, Human Rights Film Festival Berlin
Interview zu Frauenrechten im Iran

Anlässlich der Deutschlandpremiere des Filmes von „Nasrin“ unterhalten wir Anna Ramskogler-Witt vom Human Rights Film Festival Berlin über Frauenrechte im Iran und was internationale Solidarität in diesem Zusammenhang bedeutet.
Zum Interview –


2021, Berliner Zeitung
Interview zum Thema Digitale Gewalt

Das Thema Hassrede und Drohungen blieb aktuell: Als Kommunalpolitikerin teile ich das Schicksal vieler meiner Kolleg*innen: Ich bin massiv betroffen von digitaler Gewalt. In der Berliner Zeitung gehe ich auf das Problem ein und berichte von den Schwierigkeiten, sich davor wirksam zu schützen. 
Zum Interview –

 


2021, hateaid.org
Interview zum Thema Digitale Gewalt

Mit hateaid.org habe ich darüber gesprochen, welche inakzeptablen Reaktionen mein Einsatz für Chancengerechtigkeit und Geschlechtergerechtigkeit mit sich führt. Und ich stelle ganz klar fest, dass digitale Gewalt die gleichen Folgen wie physische Gewalt mit sich führen kann. Seid solidarisch! 
Zum Interview –

 


 

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